Freitag, 11. April 2014

Cameron Highlands

Cameron highlands - Ipoh und Tanah Rata
Auf dem Weg von der West- zur Ostkueste Malaysias - etwa auf halbem Weg liegen die Cameron Highlands, ein Hochland mit vielen kleineren Hügeln, auf einem Niveau von ca. 1500 HM. Von Ipoh, einer während der 20er und 30er Jahren durch Zinnabbau prosperierenden, heute eher unscheinbaren Stadt, breche ich auf in Richtung Tanah Rata in den Highlands, die Abkühlung verspricht. Es wird geraten nicht unbedingt ueppig zu frühstücken. Mehr als 600 Haarnadelkurven fordern empfindlichen MäGE heraus, warnt meine Reiselektuere. Da mein Hotel in Ipoh ohnehin kein Frühstück im Angebot hat, bestelle ich mir erstmal einen Tee Tarik an der Bustation. Und wie schon mehrmals erlebt, reagiert meine Umwelt darauf mit Erstaunen und verwickelt mich sofort in Gespraeche. Irgendwann frage ich doch mal, bei einer der Tee-Runden nach, was es denn damit auf sich hat und dieses mal erhalte ich auch eine Antwort: Not normal for tourist! Waehrend ich schmunzeln muss, brechen die im Hintergrund sitzenden Frauen in schallendes Gelaechter aus. So haben wir alle unseren Spass und ich fasse das mal als Kompliment auf.
Tanah Rata entpuppt sich als geschäftiges Bergstädtchen, in welchem sonnen- und strand verwöhnten Malaysia-Touristen noetige Abwechslung beschert werden kann: Diverse Trekkingtouren, Dschungel- und Regenwaldexpeditionen werden angeboten, neben Highland-Rundtouren mit dem Minibus. Da es seit meiner Ankunft hier in Stroemen regnet, entscheide ich mich fuer die Bustour und treffe dort auf nette Mitreisende. Wir hatten dann doch noch Glueck und konnten Teefelder wi aus dem Geo-Magazin im Sonnenlicht sehen und den beruehmten malayischen Boh-Tea auf der Dachterasse schluerfen.

Ach ja, beim Tee Tarik uebrigens handelt es sich um eine leicht zimtig, cardamom gewuerzte Art suessen, mit Kondensmilch aufgeschlagenem und im Glas servierten Tee, wahlweise heiss oder kalt getrunken. Aehnlich dem nepalesischen Masala Tee oder  sozusagen das malaysische Pendant zum europaeischen Latte Macchiato, den die "normalen" Touristen so gerne bestellen, aber allenfalls in den Starbucks der Großstädte Malaysias vorfinden. Nicht jedenfalls in Ipoh an der Busstation, wo um 7 Uhr morgens bereits mächtige Portionen aller möglichen nasi Gerichte verschlungen werden. Tatsächlich scheint man in Malaysia, trotz der schwülen Hitze hungriger als anderswo in Südostasien, und man sieht es ihnen auch definitiv an. Bereits bei meiner Ankunft in KL war ich verwundert, dass mir - ich hatte vegetarische Nudelsuppe bestellt, eine Schüssel kredenzt wurde, die mindestens für drei gereicht hätte.

Wie gesagt ist Ipoh zwar unspektakulär aber voller interessierter Menschen, die es anscheinend nicht gewohnt sind, auf westliche Touristen zu treffen, zu verschlafen ist die ehemals sogenannte "Stadt der Millionäre" heute. Das Stadtzentrum hat die besten Zeiten längst gesehen und erinnert mich an Fonsagrada - Anke du weisst - mein Inbegriff der spanischen Wirtschaftskrise. Da es in der Stadt nicht allzu viel zu sehen gibt und die Sonne bereits am Vormittag gnadenlos brennt, mache ich mich auf den Weg zu einem hinduistisch- buddhistischen Höhlentempel, der ca. 10 km nordwestlich der Stadttore liegt. Die Hoehle ist anenehm kuehl, es herrscht eine bedaechtige Atmosphäre.  Von oben eroeffnet sich ein herrlicher Blick auf die ostwaerts liegenden Highlands.
Bei knallender Nachmittagssonne warte ich dann etwa 1 Std vergeblich am Strassenrand auf den Bus zurück nach Ipoh. Der Fahrer hat anscheinend Mittagspause und auch kein Taxi ist weit und breit auszumachen. Irgenwann taucht dann am Horizont doch ein Bus auf, der prompt und vor meinen Füssen zum stehen kommt. Ich bin verwundert, keine weiteren Passagiere. Ich drücke dem Fahrer 3 Ringgit in die Hand, der Preis, den ich für die Hinfahrt bezahlt habe. Er schüttelt den Kopf, möchte kein Geld, bittet mich vorne Platz zu nehmen und bietet mir von seinem bunten Sortiment an Wassereis am Stil an, das ich natürlich nicht ablehnen kann. Ich entscheide mich für die tuerkisblaue Sorte und während ich mit dem Eis beschäftigt bin und er die Fahrt Richtung City aufnimmt erzählt er mir von "seinen Kindern", von seinem Job. Wir halten an der St. Michaels School. Vor deren Toren warten etwa 20 Kinder in blauweissen Uniformen auf ihren Busfahrer. Sie steigen ein und wer moechte, darf sich aus der Wassereistruhe bedienen.


















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen