Mein Weg von der Insel Koh Tonsaj, auch Rabbit Island genannt, nach Phnom Penh - Eine kleine Reise-Anekdote aus Kambodscha.
Zwar hatte mir der travel agent in Kep gesagt, ich solle ihn anrufen, und ihm bescheid sagen, fuer wann er mir den Bus nach Phnom Penh buchen soll.
Ganz unvermittelt entdecke ich jedoch in einem Restaurant, dass die Busfahrt auch von der Insel aus arrangiert werden kann. So erspare ich mir das Telefongespraech und buche die Busfahrt direkt fuer 6 Dollar in die 200 km entfernte Hauptstadt. Die angeschlagene Abfahrtszeit entspricht der vom travel agent in Kep genannten.
Das macht mich zuversichtlich in eben demselben Bus zu landen. 7:30 ist erstmal fuer die Bootsfahrt von der Insel nach Kep veranschlagt.
Als ich meine Huette um viertl nach sieben graeumt habe frage ich den Erstbesten, von wo aus, auf dem uebersichtlichen Gelaende das Boot denn ablegt, denn ausser mir scheint im Moment keiner aufs Festland zu wollen. Daraufhin fragt er nach meinem Ticket, betrachtet es, zueckt sein Handy um zu telefonieren. Er deutet auf - dort! Dort ! steige ich ins Boot, bzw. erstmal ins kniehoehe Wasser, und wir zwei schippern los. Ein ziemlicher Seegang laesst mich schnell meine Sachen in Sicherheit bringen. Binnen sekunden bin ich pudelnass. Mein verstoerter Blick in Richtung des
schmunzelnden Kapitaens - der deutet grinsend an, soll mich ducken, ganz klein machen und nach unten setzen. Ach ja, haette ich auch selbst drauf kommen koennen :-). Hatte gehofft er wuerde etwas speed rausnehmen, nun ja einen Versuch wars wert. So erreichen wir Kep nach ca 20 minuetiger longtailbootfahrt in speedboat-geschwindigkeit.
Nach diesem Erlebnis ist mir erstmal nach einem Kaffee, habe schliesslich noch Zeit bis zur Abfadhrt des Busses. Plaudere mit meinem Roller-coaster-Kaptain, der ebenso erst in 30 Minuten wieder einen Termin hat, dann gehts fuer ihn zurueck mit Tagesgaesten auf die Insel. Sicherlich wird er mit den Tagesgaesten an Board eine sanftere Gangart einlegen. Spassfaktor war ja heute bereits. Er genehmigt sich erstmal ein Fruehstueck, viel Nudelsuppe. Bei der Gelegenheit zeige ich ihm mein Busticket nach Phnom Penh, woraufhin er etwas verstoert drein blickt und, abermals telefoniert. Er gibt mir zu verstehen, ich solle mich, jenseits vom Pier an die Strasse stellen und winken, sobald ein Bus kommt. Aha! Auf meine Frage wie der Bus denn aussieht, von welcher Agentur er ist, konnte er mir dummerweise nicht sagen, obwohl er doch eigentlich in der Lage sein muesste die kambodschanischen Schriftzeichen auf meinem Ticket zu entziffern. So mache ich mich rechtzeitig los und tue wie mir gesagt. Tatsaechlich haelt um halb neun ein Bus, auf meine Winkzeichen reagierend. Der Fahrer jedoch gibt mir zu verstehen, dass der Bus voll, und mein Ticket nicht von seiner company sei. Vielleicht ? kommt spaeter noch ein anderer...
Was bleibt mir, als zu warten. Ich warte bis 10 vor 9! Und entscheide mich zurueck zum Pier zu gehen, dort scheint es eine professionelle travel agency zu geben. Auf halbem Weg (es sind nur etwa 200 m) fragt mich ein TukTuk Fahrer wo ich den hin wolle. Ich zeige ihm mein Ticket, Phnom Penh. Er schaut skeptisch, woher ich das denn haette. Er telefoniert, gibt mir zu verstehen, das Ticket sei "rubbish" ein Souvenir, scherzt er, die Busse seien laengst alle weg. Vielleicht wuerde um 12 Uhr wieder ein Bus fahren, vom 3 km entfernten Kep aus. Also nichts wie hin. Er bringt mich direkt zum Bushalteplatz und ich ueberlege bereits was ich dort mit meiner neu gewonnenen Zeit anfange.Erstmal fruehstuecken waere gut. Kaum habe ich jedoch dem tuktuk Fahrer seinen Dollar in die Hand gedrueckt, befindet er sich im Gespraech mit dem ploetzlich aus dem Nichts aufgetauchten Mister x , der mir so schnell ich nicht sehen kann, ein Busticket nach PP ausstellt mit der Anweisung "wait 5 minutes" ! 5 Dollar verlangt er. Sollten 3 aus dem Nichts aufgetauchten Maenner der vergangenen 2 Stunden mir doch noch den Tag retten? Tatsaechlich trifft ein Bus gegen 9 Uhr ein. Wow ! Im Bus befinden sich etwa die Haelfte Traveller, die Haelfte Vietnamesen. Lerne 2 nette Franzosen kennen. So vergehen die 6 Stunden Busfahrt fast wie im Flug, auch wenn der Bus in dieser Zeit lediglich knapp 200 km zurueck legt. Ganz normale suedostasiatische Verhaeltnisse!
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